Eremit (Osmoderma eremita)

Im Rahmen der kreisweisen Erfassungen in Vorbereitung des Landesweiten Artenmonitorings der Arten der Anhänge II und IV in Mecklenburg-Vorpommern (2002-2008) konnte die Verbreitung des Käfers abgeklärt werden. Daneben wurden auch zahlreiche Erkenntnisse zur Biologie speziell des Eremiten gewonnen. Diese wurden im Rahmen der Untersuchungen im Spreewald (Projekt METHUSALEM 2008-2010) noch wesentlich vertieft. Hierbei wurde speziell in der Gemeinde Burg (Brandenburg) eine Grundlagenerfassung durchgeführt. In den über 150 Populationen werden weitergehende Parameter zur Aut- und Demökologie erfasst. Weitere Angaben zur Biologie, Taxonomie und zur Lebensraumbewertung finden sich unter www.osmoderma.info. Im Rahmen der landesweiten Managementplanung für den Eremiten in Brandenburg wurden weitere Erkenntnisse bei der Bearbeitung der südbrandenburgischen Verbreitungszentren gewonnen.

Heldbock (Cerambyx cerdo)

Der Heldbock ist in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie gelistet (Richtlinie 92/43/EWG, 1992 und 1997). Vom Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg wurde ein landesweiter Managementplan mit folgenden Schwerpunkten erarbeitet: Komplettierung der Erstbestandserfassung, Bewertung des Erhaltungszustandes der bekannten (Meta-) Populationen, Auswahl und Darstellung geeigneter Referenzvorkommen. Ziel ist es, den Erhaltungszustand der Art in der zu betrachtenden Region zukünftig in einem vertretbaren zeitlichen und finanziellen Aufwand von Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen dauerhaft einschätzen und bewerten zu können. In Auswertung aller Ergebnisse soll diese Studie darüber hinaus eine Entscheidungs- und Handlungshilfe für alle von Heldbockvorkommen Betroffenen sein, um negative Einflüsse auf Populationen und Lebensräume des Heldbocks zu minimieren und die Art durch gezielte Schutzmaßnahmen zu erhalten und nach Möglichkeit zu fördern. Dabei kommen die gewonnenen Erkenntnisse aus einem Umsiedlungsprojekt aus dem Jahre 1999 in Mecklenburg-Vorpommern zugute.

Hirschkäfer (Lucanus cervus)

Der Hirschkäfer ist im Anhang II der FFH-Richtlinie gelistet. Die Art ist in Dänemark ausgestorben, der letzte belegte Nachweis stammt aus dem Jahr 1952. Im Umfeld der Ostsee besteht eine Verbreitungslücke des Hirschkäfers zwischen deutschen und polnischen Vorkommen und Vorkommen in Südschweden, wo sich der Käfer nur noch auf kleiner wer- dende Gebiete konzentriert. Aus diesem Grunde ist eine Wiederansiedlungsmaßnahme in Dänemark in Jægersborg Dyrehave, nördlich von Kopenhagen, FFH-Gebiet (SCI) no. DK002X338 in den Jahren 2013 und 2014 geplant und durchgeführt worden. Die Sammlung von Hirschkäfern in Deutschland ist ein Schlüsselelement der Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark, welche vom Dänischen Parlament beschlossen wurde. Die Oberste Naturschutzbehörde des Dänischen Ministeriums für Umwelt ist für die Ausführung der Wiederansiedlung verantwortlich. Zeitgleich wurde ein landesweites Monitoringprogramm zur Art in Brandenburg durchgeführt. Dabei sind zunächst (möglichts alle) Vorkommen erfasst und kontrolliert worden. Sehr wichtig war hierbei die Zusammenarbeit mit den dafür zuständigen Naturschutzfachbehörden sowie weiteren Institutionen. Auch die Ergebnisse der Erfassungen, die im Rahmen der Gebiets- managementpläne getätigt wurden, flossen in die Arbeit ein. So zeigte sich, dass mit Ausnahme der Daten aus dem Bereich der Lausitz und dem Raum zwischen Bad Belzig und Luckenwalde alle südbrandenburgischen Nachweise einer einzigen Metapopulation zuzurechnen sind. Bezieht man nun noch die trotz Bemühungen relativ „dünne“ Datenlage in diesen Bereichen mit ein, dann steht zu vermuten, dass der gesamte südbrandenburgische Raum durch eine Metapopulation des Hirschkäfers besiedelt ist. Um eine weitere Möglichkeit der Datenerfassung zu nutzen, wurde ein digitales Meldeformular auf der eigens eingerichteten Homepage www.hirschkaefer.info eingerichtet. Auf dieser Webseite finden sich weitere Angaben zu dem Käfer sowie Verbreitungskarten für die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen.

Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus)

Der Scharlachkäfer ist in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie gelistet. Die Art ist kürzlich sowohl in Brandenburg als auch in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen worden. Als Bewohner der Weich- und Hartholzaue in Überflutungsgebieten von Flüssen und Bächen ist die Art insbesondere in alten Pappelbeständen nachgewiesen worden. Besiedelt werden nicht nur alte und umfängliche Bäume, sondern auch jüngere Bestände mit abgestorbenen Exemplaren werden angenommen. Der auffällig flache und rot gefärbte Käfer lebt von Frühherbst bis zum Frühjahr; im Winter sind die Individuen unter der eher trockneren Rinde von (noch stehenden) Pappeln zu finden. Die bernsteinfarbene Larve hingegen lebt in der feuchten, noch fest anhaftenden, noch nicht zersetzten Bastschicht absterbender oder bereits abgestorbener Bäume. Diese unterschiedliche Substratwahl von Käfern und Larven bedingen, dass kaum sowohl Käfer als auch Larven an einem besiedelten Baum zu finden sind. Gefährdet ist die Spezies durch regelmäßige Durchforstung, kurze Umtriebszeit, Bestandes- umwandlung, selektive Entnahme von Totholz als Brennholz, Beseitigung alter Pappelbestände infolge Verkehrssicherung, natürlichen Zerfall bzw. teilweise Entnahme von Brutbäumen durch Biber. Die Folge ist das Fehlen eines kontinuierlichen Angebotes von Alt- und Totholz. Momentan wird an der Aktualisierung der Kenntnisse zur Verbreitung in den beiden Bundesländern gearbeitet.

Xylobionte Käfer der Anhänge der FFH-Richtlinie

Eremit (Osmoderma eremita)

Im Rahmen der kreisweisen Erfassungen in Vorbereitung des Landesweiten Artenmonitorings der Arten der Anhänge II und IV in Mecklenburg-Vorpommern (2002- 2008) konnte die Verbreitung des Käfers abgeklärt werden. Daneben wurden auch zahlreiche Erkenntnisse zur Biologie speziell des Eremiten gewonnen. Diese wurden im Rahmen der Untersuchungen im Spreewald (Projekt METHUSALEM 2008-2010) noch wesentlich vertieft. Hierbei wurde speziell in der Gemeinde Burg (Brandenburg) eine Grundlagenerfassung durchgeführt. In den über 150 Populationen werden weitergehende Parameter zur Aut- und Demökologie erfasst. Weitere Angaben zur Biologie, Taxonomie und zur Lebensraumbewertung finden sich unter www.osmoderma.info. Im Rahmen der landesweiten Managementplanung für den Eremiten in Brandenburg wurden weitere Erkenntnisse bei der Bearbeitung der südbrandenburgischen Verbreitungszentren gewonnen.

Heldbock (Cerambyx cerdo)

Der Heldbock ist in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie gelistet (Richtlinie 92/43/EWG, 1992 und 1997). Vom Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg wurde ein landesweiter Managementplan mit folgenden Schwerpunkten erarbeitet: Komplettierung der Erstbestandserfassung, Bewertung des Erhaltungszustandes der bekannten (Meta-) Populationen, Auswahl und Darstellung geeigneter Referenzvorkommen. Ziel ist es, den Erhaltungszustand der Art in der zu betrachtenden Region zukünftig in einem vertretbaren zeitlichen und finanziellen Aufwand von Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen dauerhaft einschätzen und bewerten zu können. In Auswertung aller Ergebnisse soll diese Studie darüber hinaus eine Entscheidungs- und Handlungshilfe für alle von Heldbockvorkommen Betroffenen sein, um negative Einflüsse auf Populationen und Lebensräume des Heldbocks zu minimieren und die Art durch gezielte Schutzmaßnahmen zu erhalten und nach Möglichkeit zu fördern. Dabei kommen die gewonnenen Erkenntnisse aus einem Umsiedlungsprojekt aus dem Jahre 1999 in Mecklenburg- Vorpommern zugute.

Hirschkäfer (Lucanus cervus)

Der Hirschkäfer ist im Anhang II der FFH-Richtlinie gelistet. Die Art ist in Dänemark ausgestorben, der letzte belegte Nachweis stammt aus dem Jahr 1952. Im Umfeld der Ostsee besteht eine Verbreitungslücke des Hirschkäfers zwischen deutschen und polnischen Vorkommen und Vorkommen in Südschweden, wo sich der Käfer nur noch auf kleiner werdende Gebiete konzentriert. Aus diesem Grunde ist eine Wiederansiedlungsmaßnahme in Dänemark in Jægersborg Dyrehave, nördlich von Kopenhagen, FFH-Gebiet (SCI) no. DK002X338 in den Jahren 2013 und 2014 geplant und durchgeführt worden. Die Sammlung von Hirschkäfern in Deutschland ist ein Schlüsselelement der Wiederansiedlung des Hirschkäfers in Dänemark, welche vom Dänischen Parlament beschlossen wurde. Die Oberste Naturschutzbehörde des Dänischen Ministeriums für Umwelt ist für die Ausführung der Wiederansiedlung verantwortlich. Zeitgleich wurde ein landesweites Monitoringprogramm zur Art in Brandenburg durchgeführt. Dabei sind zunächst (möglichts alle) Vorkommen erfasst und kontrolliert worden. Sehr wichtig war hierbei die Zusammenarbeit mit den dafür zuständigen Naturschutz- fachbehörden sowie weiteren Institutionen. Auch die Ergeb- nisse der Erfassungen, die im Rahmen der Gebietsmanage- mentpläne getätigt wurden, flossen in die Arbeit ein. So zeigte sich, dass mit Ausnahme der Daten aus dem Bereich der Lausitz und dem Raum zwischen Bad Belzig und Luckenwalde alle südbrandenburgischen Nachweise einer einzigen Metapopulation zuzurechnen sind. Bezieht man nun noch die trotz Bemühungen relativ „dünne“ Datenlage in diesen Bereichen mit ein, dann steht zu vermuten, dass der gesamte südbrandenburgische Raum durch eine Metapopulation des Hirschkäfers besiedelt ist. Um eine weitere Möglichkeit der Datenerfassung zu nutzen, wurde ein digitales Meldeformular auf der eigens eingerichteten Homepage www.hirschkaefer.info eingerichtet. Auf dieser Webseite finden sich weitere Angaben zu dem Käfer sowie Verbreitungskarten für die Bundesländer Mecklenburg- Vorpommern, Brandenburg und Sachsen.

Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus)

Der Scharlachkäfer ist in den Anhängen II und IV der FFH-Richtlinie gelistet. Die Art ist kürzlich sowohl in Brandenburg als auch in Mecklenburg-Vorpommern nach- gewiesen worden. Als Bewohner der Weich- und Hartholzaue in Überflutungsgebieten von Flüssen und Bächen ist die Art insbesondere in alten Pappelbeständen nachgewiesen worden. Besiedelt werden nicht nur alte und umfängliche Bäume, sondern auch jüngere Bestände mit abgestorbenen Exemplaren werden angenommen. Der auffällig flache und rot gefärbte Käfer lebt von Frühherbst bis zum Frühjahr; im Winter sind die Individuen unter der eher trockneren Rinde von (noch stehenden) Pappeln zu finden. Die bernsteinfarbene Larve hingegen lebt in der feuchten, noch fest anhaftenden, noch nicht zersetzten Bastschicht absterbender oder bereits abgestorbener Bäume. Diese unterschiedliche Substratwahl von Käfern und Larven bedingen, dass kaum sowohl Käfer als auch Larven an einem besiedelten Baum zu finden sind. Gefährdet ist die Spezies durch regelmäßige Durchforstung, kurze Umtriebszeit, Bestandesumwandlung, selektive Entnahme von Totholz als Brennholz, Beseitigung alter Pappelbestände infolge Verkehrssicherung, natürlichen Zerfall bzw. teilweise Entnahme von Brutbäumen durch Biber. Die Folge ist das Fehlen eines kontinuierlichen Angebotes von Alt- und Totholz. Momentan wird an der Aktualisierung der Kenntnisse zur Verbreitung in den beiden Bundesländern gearbeitet.

Xylobionte Käfer der

Anhänge der FFH-Richtlinie