Herpetofauna
Amphibien
Ziel von Untersuchungen ist es
zumeist, die Notwendigkeit von Leit-
und Sperreinrichtungen sowie
Durchlässen zu ermitteln. Es wird
zuerst das Artenspektrum der
Laichgewässer überprüft, um eine
hinlänglich genaue Ausgrenzung von Sommer- und
Winterlebensraumbereichen vornehmen zu können. Mit dem
Datenfundus sollte schon eine prognostische Einschätzung der
möglichen Folgen des Eingriffes auf die Wanderbewegungen
und damit die Populationen möglich sein. Um dies zu
konkretisieren, ist eine Erfassung der Frühjahrswanderungen
in den dann eingrenzbaren wanderrelevanten Bereichen
mittels Fangzäunen anzuraten.
Die Reproduktionsorte der Arten
werden durch eine einmalige
flächendeckende Suche nach
Laichgewässern, insbesondere auch
der temporären, ermittelt. Diese
Suche beinhaltet auch die Erfassung
der Frühlaicher. Die eigentliche Laichgewässerkartierung
erfolgt mit drei Begehungen. Die Begehungstermine richten
sich dabei nach den artspezifischen Aktivitätshöhepunkten
(„Braunfrösche“, Molche und Erdkröten von März bis April,
Rotbauchunke und andere Krötenarten April bis Mai,
„Grünfroscharten“ von Mai bis Juni). Dabei verteilen sich die
Erfassungszeiten auf jeweils zwei nächtliche Begehungen zur
Aufnahme der Früh- und Spätlaicher sowie einer
Tagesbegehung zur Dokumentation der späten Laicher.
Ziel der Erfassung ist eine Bestandsabschätzung sowie darauf
aufbauend prognostische Aussagen zu möglichen
Beeinträchtigungen durch die geplante Maßnahme. Es werden
generell die Laichgewässer stichprobenhaft nach Laich bzw.
Larven mittels Kescher untersucht, adulte und juvenile
Individuen sowie der außerhalb der Gewässer auffindbare
Laich durch Sichtbeobachtung aufgenommen sowie rufaktive
Individuen verhört und notiert.
Reptilien
Für die Erfassung der Reptilien finden
bei günstigen Witterungsverhältnissen
drei Begehungen geeigneter Probe-
flächen, die mit Hilfe der Biotoptypen-
kartierung [mehr...] sowie guter lokaler
Kenntnisse festgelegt werden, statt.
Die erste Kontrolle beinhaltet neben den Sichtkontrollen eine
Ausweisung potenzieller Reptilien-Lebensräume, in denen ca.
0,25 m² große Dachpappestücke (sog. Reptilien- oder
Schlangenbleche) ausgelegt werden, die von Reptilien nachts
und bei kühler Witterung vermehrt als Unterschlupf genutzt
werden. Eine zweite Begehung mit Sichtkontrollen findet am
Tage, die dritte als Nachkontrolle unter
Nutzung der Dachpappestücke statt.
Für die Sichtbeobachtungen wird
generell ein Fernglas zur Hilfe
genommen und potenzielle
Aufenthaltsorte wie Sonnenplätze,
Schlupflöcher usw. intensiv abgesucht. Die Erfassungen
erfolgen durch Sichtung und Handfang, Umdrehen von
Grassoden, Steinen oder Rinde.Unteren Jagdbehörde.
Zusätzlich kommen oftmals Wildkameras zum Einsatz. Diese
durch Bewegungs- und Wärmesensor selbstauslösenden
Kameras werden zumeist an den Hauptwechseln möglichst
eingriffsnah postiert.
Insbesondere die beiden Arten des Anhangs II der FFH-
Richtlinie Biber (Castor fiber) und Fischotter (Lutra lutra), sind
in den letzten Jahren Gegenstand zahlreicher Untersuchungen
gewesen. Auch der Wolf ist mittlerweile Gegenstand
zahlreicher gutachterlicher Betrachtungen.